Curveball

Curveball war ein geheimes Programm des US-amerikanischen Militärgeheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA), das zwischen 1999 und 2003 während der Vorbereitungen zum Irakkrieg stattfand. Das Ziel von Curveball war es, Informationen über das vermeintliche Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen im Irak zu sammeln. Curveball war der Deckname für einen irakischen Informanten, der behauptete, ein hochrangiger Wissenschaftler zu sein und detaillierte Informationen über das irakische Biowaffenprogramm zu besitzen. Er gab an, dass der Irak mobile Biowaffenlabore besitze, die in Lastwagen versteckt seien. Diese Informationen wurden von den Geheimdiensten der USA und anderer westlicher Länder als hoch glaubwürdig eingestuft und spielten eine entscheidende Rolle bei der Rechtfertigung des Irakkriegs im Jahr 2003. Später stellte sich heraus, dass Curveballs Informationen stark übertrieben oder sogar erfunden waren. Er war kein hochrangiger Wissenschaftler, sondern ein Ingenieur, der nur begrenzte Kenntnisse über das irakische Biowaffenprogramm hatte. Dennoch wurden seine Informationen von den Geheimdiensten als Grundlage für die Behauptungen über das Vorhandensein von Massenvernichtungswaffen im Irak verwendet. Die Fehlinformationen von Curveball hatten weitreichende Konsequenzen. Der Irakkrieg wurde auf Grundlage dieser falschen Informationen geführt, was zu einer langwierigen und verheerenden militärischen Intervention führte. Die nachfolgenden Untersuchungen zeigten, dass die Geheimdienste der USA und anderer Länder bei der Überprüfung von Curveballs Glaubwürdigkeit versagt hatten. Curveball gilt als ein Beispiel für die Gefahren von Fehlinformationen und der Verwendung von Geheimdienstinformationen als Grundlage für politische Entscheidungen. Die Enthüllungen über Curveball haben das Vertrauen in die Geheimdienstgemeinschaft erschüttert und zu einer intensiveren Debatte über die Rolle von Geheimdiensten bei der Informationsbeschaffung geführt.

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