Montaillou. Ein Dorf vor dem Inquisitor 1294-1324

Montaillou ist ein kleines Dorf in den Pyrenäen im Süden Frankreichs. Es wurde bekannt durch das Buch "Montaillou, ein Dorf vor dem Inquisitor 1294-1324" des Historikers Emmanuel Le Roy Ladurie. Das Buch basiert auf den Inquisitionsakten, die von Jacques Fournier, dem damaligen Bischof von Pamiers und späteren Papst Benedikt XII., gesammelt wurden. Fournier führte eine Untersuchung der Häresie in der Region durch und befragte die Dorfbewohner von Montaillou. Die Inquisitionsakten bieten einen Einblick in das alltägliche Leben im Dorf und zeigen, dass die Bewohner von Montaillou einer Mischung aus katholischer und katharischer Lehre folgten. Der Katharismus war eine religiöse Bewegung, die als häretisch von der katholischen Kirche angesehen wurde. Das Buch von Le Roy Ladurie beschreibt die soziale und religiöse Struktur des Dorfes, die Rolle der Familie und des Dorfpriesters sowie die Beziehungen zwischen den Dorfbewohnern. Es zeigt auch, wie die Inquisition die Dorfbewohner verhörte und ihre religiösen Überzeugungen in Frage stellte. Montaillou wird oft als Beispiel für das alltägliche Leben im Mittelalter verwendet, da die Inquisitionsakten detaillierte Informationen über das Leben der einfachen Leute liefern. Es gibt jedoch auch Kritik an dem Buch, da einige Historiker argumentieren, dass es zu sehr auf die Inquisitionsakten fokussiert ist und andere Aspekte des Dorflebens vernachlässigt. Insgesamt bietet "Montaillou, ein Dorf vor dem Inquisitor 1294-1324" einen interessanten Einblick in das Leben im mittelalterlichen Montaillou und verdeutlicht die Auswirkungen der Inquisition auf die Gemeinschaft.

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