Blacksmith's Fire

Saline Grace melden sich mit ihrem bereits dritten Werk 'Blacksmith's Fire' zurück und kreieren darauf einen Sound, der modernen Stilrichtungen rigoros entsagt und aus den 1950ern bis einschließlich 1980ern stammen könnte. Hinter dem außergewöhnlich filigranen, nicht selten aus der klassischen Musik stammenden Gitarrenstil, den voluminös mandolinenartig gespielten Ornamenten, Zupftechniken und Morricone-lastigen Twang-Sounds steht unverkennbar Ricardo Hoffmann, der mittels dieser Fähigkeit bildhafte Synästhesien zu erzeugen weiß, welche nächtliche Panoramen aus imaginär entrückten Roadmovies oder auch Bilder von ungestümen, naturnahen Szenerien heraufbeschwören. Subtil eingebettet in einer fragilen Klangkulisse, hauptsächlich bestehend aus Piano, Orgel, Konzertina, Banjo, klassischen Streicher-Arrangements, tieftönendem Bass sowie verjazztem Schlagzeug, wird der Hörer unweigerlich in ein Klangerlebnis gezogen, welches Sänger, Songwriter und Multiinstrumentalist Ricardo Hoffmann mit seinem dunklen, emotionalen, auch ein Falsett beherrschenden Bariton, grandios in Szene zu setzen weiß. Hoffmanns Lyrik kämpft mit den großen Themen der philosophischen Anthropologie, wobei sich seine Protagonisten nicht selten symbolträchtig vor beklemmend surrealen, naturnahen Szenerien bewegen. Er hinterfragt die Stellung des entfremdeten Menschen in der Natur und seiner Kultur, hadert mit dem alles bestimmenden Zeitstrahl im menschlichen Sein und stellt jene menschliche Vergangenheits- und Zukunftsbezogenheit in Frage. Saline Grace präsentieren sich auf 'Blacksmith's Fire' kraftvoll und auf höchstem Niveau; sie agieren virtuos, mit starken Dynamiken, untergründigem Zorn und bewegender Melancholie zugleich.

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